Frequence in verschiedenen Grautönen: die Fassade des Hybridkomplexes Coslada

Die 4 Türme dieses architektonischen Komplexes sind mit einer Stahlfassade in verschiedenen Grautönen verkleidet und durch eine erhöhte, öffentliche Plaza verbunden, die sich in grellem Orange abhebt. Die Gebäude beherbergen Sozialwohnungen, Büro- und Geschäftsräume, das Stahlwellblech der Fassade wurde von ArcelorMittal geliefert.

Beschreibung

Gelegen in einem vor nicht allzu langer Zeit neugestalteten Gebiet in Coslada, einem Vorort von Madrid, entstand dieses Projekt mit der Idee, verschiedene Nutzflächen auf verschiedenen Höhenniveaus zu arrangieren: Tiefgarage, Büro- und Geschäftsflächen von Erdgeschoss bis zur erhöhten, öffentlichen Plattform und von dort aus Wohnflächen in den Türmen: aus der gemischten Nutzung ergibt sich der Name, den ihm seine Architekten verliehen haben: Hybridkomplex.

Sozialwohnungen

In Auftrag gegeben wurde das Projekt von der örtlichen Verwaltung, um die Nachfrage an kostengünstigen Sozialwohnungen in diesem Vorort zu decken. Die zu konstruierenden 20.000 m2 mit einer Investition von ca. 8.700.000. € wurden besonders für junge Leute entwickelt, 70% der 118 Wohnungen sind zur Vermietung gedacht, nur 35 Wohneinheiten stehen zum Verkauf.

Ziel des Projekts war es, eine attraktive urbane Lösung zu finden anstatt Wohnblock um Wohnblock aneinanderzureihen. Die Entscheidung, das Bauvorhaben in 4 Türme zu aufzuteilen, welche durch eine öffentliche Plattform verbunden sind, die wiederum den Zugang zu den Geschäfts- und Büroräumen bietet, macht es zu einer urbanen Drehscheibe, die verschiedene Teil der Stadt verbindet.

Details des Projekts

Die ebenerdige Plaza ist mit der auf 10 m hoch gelegenen, erhöhten Plattform durch einen Aufzug und eine Metalltreppe verbunden. Sie verbindet die 4 Türme, trennt jedoch die unterschiedlichen Nutzungsbereiche und stellt das Herzstück des Projekts dar. Sie soll Raum für informelles Zusammentreffen bieten und als solcher die Stadt bereichern.

Der Wohnkomplex beherbergt 40 m2 und 60 m2 Apartments, deren Inneres als kontinuierlicher Raum konzipiert ist, die Aufteilung kann mit großen Schiebetüren verändert werden. Jede Wohnung verfügt über einen überdachten, 7 m2 großen Balkon, der für ganzjährig Nutzung gedacht ist. Zur Außenfassade hin sind die Wohnungen mit einem linearen Schranksystem abgegrenzt, die Anordnung von Küche und Badezimmer entlang der  Gemeinschaftsgängen schützen vor dem Lärm.

Das Tragwerk des Komplexes besteht aus bewehrtem Beton, die Gebäude sind in eine Stahlfassade in verschiedenen Grautönen gehüllt, die als hinterlüftete Fassade fungiert, mit opaker bis perforierter Ausführung.

Stahl von ArcelorMittal

Die Stahlfassade besteht aus Frequence 14.18F Wellblechen von ArcelorMittal Construction, vorbeschichtet in den Farben BRICK 5201, PLATINA 4710 und MOUSE 4752. ArcelorMittal Construction Spain hat die 15.500m2 Stahlwellblech geliefert, die nicht nur für die Außenfassade, sondern auch für die Stahltreppen, Gemeinschaftsflächen und Parkgarage verwendet wurden.

In Spanien ist der Einsatz von Stahlfassaden im Wohnbau noch ziemlich selten, da die vorherrschende architektonische Tradition hauptsächlich auf Beton, Ziegel oder Keramik setzt. Der Coslada Hybridkomplex zeigt hier auf innovative Weise, dass Stahl auch im Wohnbau seinen Platz verdient.

Projektinformationen:

  • Coslada, Madrid
  • Spanien
  • Architekt:
    Amann Cánovas Maruri Arquitectos
    Projektleiter: Atxu Amann, Andrés Cánovas, Nicolás Maruri.
  • 2010 - 2012
  • Bauherr:
    EMVICOSA,  Empresa Municipal de la Vivienda de Coslada
  • Ingenieurbüro:
    Condiciones Internas S.L.
    Mecanismo / Florentino Regalado (Tragwerk)
  • Bauunternehmen:
    ETOSA. SA
  • Fotograf:
    David Frutos
  • Text:
    Amann Cánovas Maruri Arquitectos & Constructalia