Forschungsschiff RRS Sir David Attenborough in Zahlen:

Tonnage: 15,000 GT/4,475 DWT
Länge: 128.9 m (423 Fuß)
Breite: 24 m (79 Fuß)
Tiefgang: 7 m (23 Fuß)
Höhe: 11 m (36 Fuß)
Reichweite: 35,000 km (22,00 Meilen) bei 13 Knoten
Autonomie: 60 Tage
Besatzung: 28
Wissenschaftler: 60

Eine neue Anlegestelle für die britische Antarktisforschungsstation mit Spundbohlen von ArcelorMittal

Bei dem Bau der neuen Landungsbrücke der britischen Antarktis-Forschungsstation Rothera (British Antarctic Survey - BAS) spielen Z-Spundbohlen von ArcelorMittal Europe – Long Products Sheet Piling eine führende Rolle. Die neue Kaimauer wird als Anlegestelle für die RRS Sir David Attenborough dienen. In Auftrag gegeben von NERC, errichtet von Cammel Laird und verwaltet von BAS handelt es sich dabei um eines der modernsten Polarforschungsschiffe der Welt. Der Bau seiner Anlegestelle in der Antarktis wird vor Ort ausgeführt und voraussichtlich zwei Jahre dauern.


Britische Forschung auf der Antarktis

Die Organisation British Antarctic Survey kann auf eine lange Geschichte wissenschaftlicher Forschung auf dem Südpol zurückblicken. 1947 legten erstmals ihre Schiffe dort an, seitdem gelang es den Briten dank einer Vielzahl an Spezialschiffen einen der unzugänglichsten Orte der Welt zu erkunden.

Die RRS Sir David Attenborough ist Teil eines Investigationsprogramms in die britische Polarinfrastruktur und zielt darauf ab, dass Großbritannien auch weiterhin bei der Erforschung der südlichen Polkappe ganz vorne dabei ist.

Forschung am Ende der Welt

Vom Stapel gelassen im Jahr 2018 wird die RRS Sir David Attenborough im Herbst 2019 mit ihren Probefahrten beginnen. Das Schiff wird es Wissenschaftlern ermöglichen, Ozeane, Eis und Atmosphäre zu erforschen. Die schwimmende, multidisziplinäre Forschungsstation bietet Zugang zu den modernsten Einrichtungen, darunter ein wissenschaftliches Moon-Pool und unterschiedliche Container-Laboratorien.

Mit fast 129 m Länge ist das neue Schiff viel länger als seine Vorgänger. Darum muss bei der Rothera Research Station eine neue Kaimauer gebaut werden. BAM Nuttall, eine führende Baufirma und Ingenieurbüro, ist mit dem Rückbau der alten und dem Bau der neuen Kaimauer beauftragt.

ArcelorMittal und BAM Nuttall arbeiteten bei dem Entwurf der neuen Anlegestelle eng zusammen. Die Kaimauer besteht aus 200 Spundbohlen, die durch eine Stahlkonstruktion verbunden sind. Jede Spundbohle verfügt über Lochungen an unterschiedlichen Stellen, jede Bohle ist daher einmalig. Ausschlaggebend in dieser Zusammenarbeit ist die Kapazität von ArcelorMittal Sheet Piling, eine komplette Lösung anzubieten, inklusive Planungsunterstützung, personalisierte Anarbeitung und Logistikplanung.

Die AZ®-Spundbohlen für die neue Kaimauer haben ein besonders gutes Verhältnis von Festigkeit-Gewicht. Das Gewicht war ein Schlüsselthema, da die Spundbohlen 11.000 km per Schiff an die Baustelle transportiert werden mussten. Aber auch was die Abwicklung vor Ort betrifft, war geringeres Gewicht von Vorteil. AZ®-Spundbohlen werden aus 100% recyceltem Stahl hergestellt, was die Co2-Bilanz des Projekts senken konnte.

Vorfertigung vor dem Transport

Aufgrund der rauen Bedingungen auf der Baustelle, entschieden ArcelorMittal und BAM Nuttall, die Spundbohlen soweit wie möglich in Großbritannien vorzufertigen. Das bedeutete, dass Fertigungsarbeiten, die normalerweise auf der Baustelle ausgeführt werden (z.B. Schweißarbeiten, Montieren von Zubehör) bereits vor dem Transport der Spundbohlen realisiert wurden.

Im Januar 2019 kamen die Spundbohlen nach einem Monat auf See bei der Rothera Station an. Der Rückbau der alten Landebrücke begann ebenfalls im Januar 2019, die ersten Elemente der neuen Kaimauer wurden im März errichtet. Da die Bauarbeiten aufgrund der Klimaverhältnisse nur während des antarktischen Sommers durchgeführt werden können, wird die neue Anlegestelle erwartungsgemäß erst Mitte 2020 fertiggestellt werden.

Die neue Kaimauer wird es Polarforschungsschiffen wie der RRS Sir David Attenborough ermöglichen, die wissenschaftlichen Untersuchungen von Tiefseebiologie, Meeresbodengeologie und Klimawandel fortzuführen. Gemeinsam mit autonomen Unterwasserfahrzeugen und anderen technischen Hilfsmitteln werden die Wissenschaftler auf dem Schiff große Mengen an Informationsmaterial sammeln, analysieren und teilen, das uns hilt, unseren Planeten besser zu verstehen. Diese Daten werden auch für politische Entscheidungsträger wichtig sein, um angemessene Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten zu setzen.

Text: ArcelorMittal Europe Communication
Fotos: © Robert Mcgillivray / Shutterstock.com, © Sergey Tarasenko / Shutterstock.com