Zusätzliche Details

  • Die Projekte Steelanol und Torero sollen in ihrer ersten Phase planmäßig bis zu 350 000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr reduzieren.
  • Diese Verringerung der CO2- Emissionen entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß einer Viertelmillion PKWs, die ein ganzes Jahr durchfahren.
  • ArcelorMittal Europe hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 30% zu verringern, mit dem Ziel bis 2050 kohlenstoffneutral zu sein, wie es das Green Deal Programm der EU und das Pariser Klimaabkommen vorsehen.
  • Die Investition der EIB wird unterstützt von InnovFin Energy Demonstration Projects und im Rahmen von Horizon 2020 und dem Förderprogramm NER 300 der Europäischen Kommission finanziert.

Die EU unterstützt ArcelorMittal beim Ausbau bahnbrechender Technologien zur Reduzierung der CO2-Emissionen

Die Europäische Investitionsbank (EIB), mit Unterstützung der Europäischen Kommission, hat ArcelorMittal ein Darlehen in Höhe von 75 Mio. EUR für den Bau von zwei bahnbrechenden Projekten in ArcelorMittal Gent, Belgien, gewährt, die zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Dabei werden Abfälle und Nebenprodukte in wertvolle neue Produkte umgewandelt, was zur Entwicklung von kohlenstoffarmen Stahlherstellungstechnologien im Einklang mit den Klimazielen der EU beitragen soll.

Beschreibung der Projekte

Steelanol: Eine Demonstrationsanlage in industriellem Maßstab, mit Kosten in Höhe von 165 Mio. EUR, in der Abgase aus dem Hochofen aufgefangen und biologisch in Ethanol aus recyceltem Kohlenstoff umgewandelt werden. Es handelt sich dabei um das erste kommerzielle Produkt der Carbalyst®-Familie aus recycelten Kohlenstoffchemikalien von ArcelorMittal. Das auf diese Weise hergestellte Ethanol kann gemischt werden, um als flüssiger Kraftstoff Verwendung zu finden. Die Technologie wurde von LanzaTech entwickelt, mit dem ArcelorMittal gemeinsam mit Primetals und E4tech eine langfristige Partnerschaft eingegangen ist.

Nach Fertigstellung wird die Anlage pro Jahr voraussichtlich bis zu 80 Millionen Liter Ethanol aus recyceltem Kohlenstoff produzieren. Die neue Anlage wird in den nächsten zwei Jahren bis zu 500 Arbeitsplätze am Bau und 20 bis 30 neue direkte Dauerarbeitsplätze schaffen. Das Projekt wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein.

Torero: Eine Demonstrationsanlage in großem Maßstab mit einer Investition von 50 Millionen Euro zur Umwandlung von Altholz in Biokohle, welche teilweise die derzeit in den Hochofen eingespritzte Kohle ersetzen wird.

In der frühen Phase kann das Torero-Werk jährlich bis zu 60 000 Tonnen Altholz in rund 40 000 Tonnen Biokohle umwandeln. Dieses Volumen wird in einer zweiten Phase des Projekts, nach dem Start des ersten Torero-Reaktors, verdoppelt. Durch die neue Anlage werden rund 70 externe und rund zehn neue direkte Dauerarbeitsplätze für ihren Betrieb geschaffen. Die Anlage, die in Zusammenarbeit mit Torr-Coal, Renewi, dem Joanneum Research Center, der Universität Graz und der Technischen Universität Chalmers entwickelt wird, soll Ende 2022 in Betrieb gehen.

Reaktionen auf die Projekte

Der Vizepräsident der EIB, Ambroise Fayolle: „Auch in den derzeit schwierigen Zeiten muss Europa seine ehrgeizigen Klimaziele aufrecht erhalten und die EIB, die EU-Klimabank, ist ihr als wichtiger Partner verpflichtet. Insbesondere bei der Stahlindustrie bedeutet das, neue Wege zu finden, um Maschinen anzutreiben und neue Prozesse zu entwickeln, die für die Verringerung der CO2-Emissionen notwendig sind. Dank einer starken Partnerschaft mit der Europäischen Kommission freut sich die EIB sehr, die Projekte Steelanol und Torero bei ihren Bemühungen um klimafreundlichere und wettbewerbsfähigere Prozesse zu unterstützen.“

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend: „Mit diesem von der EU unterstützten Darlehen können wir nachweisen, dass europäische Stahlwerke wettbewerbsfähig sein können, und gleichzeitig die CO2-Emissionen senken und unsere Klimaziele erreichen können. Wenn wir in europäische Forschung, Bildung und Innovation investieren, können wir darüber hinaus die globale Führungsrolle demonstrieren, die diese Branchen und die Menschen und Gemeinschaften, die sie unterstützen, für zukünftige Generationen sichern und stärken kann.“

Geert Van Poelvoorde, Vorstandsvorsitzender von ArcelorMittal Europe – Flat Products: „Bis heute haben wir mehr als 250 Millionen Euro für die Entwicklung und Erprobung von Technologien bereitgestellt, die dazu beitragen, die Stahlherstellung klimaneutral zu machen,  und unsere F & E-Einrichtungen auf der ganzen Welt wirksam einzusetzen. Diese beiden Projekte sind unsere ersten groß angelegten Implementierungen neuer bahnbrechender Lösungen im Rahmen unseres Engagements zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Umgestaltung der Stahlproduktion. Mit der Unterstützung der EIB und der Europäischen Kommission können wir Technologien skalieren und Stahl auf den Weg zur Kohlenstoffneutralität bringen, und damit eine wichtige Rolle dabei spielen, Europa bei der Erreichung seiner grünen Ambitionen zu unterstützen.“

Jennifer Holmgren, Vorstandsvorsitzende LanzaTech: „Die Europäische Kommission und die EIB spielen weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Ermöglichung einer neuen Kohlenstoffwirtschaft für Europa, indem sie innovative Projekte unterstützen. Chemikalien und flüssige Brennstoffe, insbesondere in der Luftfahrt, benötigen immer noch eine Kohlenstoffquelle, während die Stromerzeugung vollständig entkohlt werden kann und sollte. Das Kohlenstoffrecycling gibt uns die Wahl, woher der Kohlenstoff in unseren Produkten stammt: frische fossile oder wiederverwendete Kohlenstoffemissionen. Unsere bahnbrechende Partnerschaft mit ArcelorMittal unterstreicht ihre fortgesetzte Führungsrolle bei der Schaffung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in Europa.“

Text: ArcelorMittal
Bilder: ArcelorMittal