Verpflichtung zur Reduzierung von CO2

ArcelorMittal Europe hat sich verpflichtet, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 30% zu senken, und strebt an, bis 2050 klimaneutral zu sein. Das Unternehmen ist im Rahmen seiner Strategie Vorreiter bei zwei bahnbrechenden CO2-neutralen Technologien: Smart Carbon und innovativer DRI (Direktreduktion von Eisenerz). Der Geschäftsbereich Long Products besitzt Europas einziges DRI-Elektrolichtbogenofen-Werk in Hamburg. Dort ist ein Projekt geplant, bei dem die Fähigkeit von Wasserstoff zur Reduktion von Eisenerz getestet werden soll, DRI im industriellen Maßstab geschaffen sowie kohlenstofffreies DRI im Elektrolichtbogenofen-Stahlherstellungsprozess geprüft werden soll.

ArcelorMittal wird in Luxemburg eine Biogasanlage zur Reduzierung der CO2-Emissionen bauen

ArcelorMittal plant, seinen CO2-Fußabdruck zu verringern, indem es einen Teil seines Erdgasverbrauchs durch biogene Energiequellen ersetzt. Im Rahmen der allgemeinen Nachhaltigkeitspolitik des Stahlherstellers soll auch die überschüssige Wärme des ArcelorMittal-Werks in Rondange (Luxemburg) in dessen Umgebung verwertet werden. Aus diesem Grund hat ArcelorMittal zwei strategische Absichtserklärungen unterzeichnet - eine mit Vow ASA und eine mit Encevo -, um eine Biogasproduktionsanlage zu entwickeln und bauen, mit der die bei der Stahlherstellung entstehenden CO2-Emissionen reduziert werden sollen. Ziel ist es, das Biogaskraftwerk Rodange 2023 in Betrieb zu nehmen.

Planung, Geschäftsmodelle und Finanzierung mit Vow ASA

Der spezialisierte Technologieanbieter für die Dekarbonisierung der Industrie, die Tochtergesellschaft von Vow ASA, ETIA, und ArcelorMittal Europe - Long Products, ein führender Hersteller von Profilstahl, Spundwänden, Schienen und Qualitätsdraht, werden gemeinsam die erste spezielle Biogasanlage für die Stahlindustrie bei dem ArcelorMittal-Werk Rodange bauen, bei dem die Pyrolysetechnologie von ETIA zum Einsatz kommt. ArcelorMittal Rodange ist auf die Herstellung von Rillenschienen spezialisiert, die in Straßenbahnprojekten auf der ganzen Welt eingesetzt werden.

Patentierte Pyrolysetechnologie
Die beiden Unternehmen werden im Bereich Planung, Geschäftsmodelle und Finanzierung zusammenarbeiten. Das Biogas wird mit der patentierten „Biogreen“ -Pyrolysetechnologie von Vow hergestellt, bei der nachhaltige Biomasse auf hohe Temperaturen erhitzt wird. Die dabei entstehenden Gase werden dann aufgefangen und zu Biogas verarbeitet, welches das im Walzwerk-Nachheizofen des Rodange-Werks verwendete Erdgas direkt ersetzt. Während des Prozesses entstehen ebenfalls Nebenprodukte wie Biokohle, die innerhalb ArcelorMittals wiederverwendet wird, um herkömmliche Kohle zu ersetzen.

Die Rodange-Biogasanlage wird das erste Pilotprojekt von ETIA im industriellen Maßstab für diese spezielle Anwendung sein. Es ist geplant, ähnliche Anlagen in Europa zu bauen, um Erdgas zu ersetzen und somit die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Kombination von Stahlherstellungskompetenz und fortschrittlicher Technologie
„Wir freuen uns sehr, mit Vow ASA zusammenzuarbeiten und unser Know-how als Stahlhersteller mit Vow- und ETIA-Technologie zu kombinieren, um diese Biogasanlage für ArcelorMittal Rodange zu bauen. Wir sehen ein erhebliches Potenzial in der Nutzung von Biogas als Ersatz für Erdgas in den Anlagen von ArcelorMittal Europe - Long Products und darin, unser Ziel zu erreichen, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dieses technisch herausfordernde Projekt ist wirklich bahnbrechend dabei, wie es synthetisches Gas für die industrielle Nutzung aus nachhaltiger Biomasse erzeugt“, sagte Vincent Cholet, CTO von ArcelorMittal Europe - Long Products. 

„Auch wir sind erfreut über diese Zusammenarbeit und unterstützen ArcelorMittal bei seiner Mission in Richtung einer CO2-neutralen Zukunft in der Stahlproduktion. Wir sehen dies als den Beginn einer erfolgreichen, langfristigen Zusammenarbeit“, fügte der CEO von Vow ASA Henrik Badin hinzu.

Ein technisches Konzept mit Encevo

Die Encevo-Gruppe wird über ihre Tochtergesellschaften Enovos S.A. und LuxEnergie S.A. auch bei der Entwicklung der Biogasanlage und des Wärmeverwertungsprojekts in Rodange zusammenarbeiten.

Gemeinsam das Konzept verfeinern...
Insbesondere über seine Tochtergesellschaft LuxEnergie verfügt Enovos über umfangreiche Erfahrung in der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen auf Biomassebasis sowie in der Beschaffung und Handhabung von Energieholz. Enovos kann eine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Energieanlagen mit erneuerbaren Quellen und über fundierte Kenntnisse des entsprechenden gesetzlichen Rahmens aufweisen.

Die Partner haben vereinbart, das technische Konzept für das Biomasseanlagen- und Wärmeverwertungsprojekt zu entwickeln und zu verfeinern. Im Laufe dieses Jahres soll ein Konzept für die Wärmeverwertung erarbeitet werden und damit die Grundvoraussetzungen für eine spätere Wärmeverteilung auf Gebäude in der Nähe des Rodange-Werks geschaffen werden.

... und innovative Lösungen schaffen
Vincent Cholet, CTO von ArcelorMittal Europe - Long Products, merkt an: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Enovos und LuxEnergie mit dem Ziel, eine technisch und wirtschaftlich zufriedenstellende Lösung für die Planung, den Bau und den Betrieb einer Biogasanlage und ein Wärmeverwertungsprojekt am Standort Rodange zu finden. Wir haben in Enovos und LuxEnergie starke Partner gesucht und gefunden, mit denen wir die Herausforderungen der Energiewende und Dekarbonisierung in unseren Werken in Luxemburg bewältigen können.“

Claude Seywert, CEO der Encevo Group, fügte hinzu: „Die Unterzeichnung dieser Partnerschaft durch unsere Tochtergesellschaften Enovos und LuxEnergie unterstreicht das Engagement der Encevo Group für die Dekarbonisierung. Die Industrie im Allgemeinen und die Stahlindustrie im Besonderen stehen vor großen Herausforderungen, um ihre klimaschädlichen Emissionen in den kommenden Jahren zu reduzieren. Die Encevo Group versteht sich als natürlicher Partner der Branche, der sie bei ihren Dekarbonisierungsbemühungen begleitet und unterstützt, und möchte mit ihrer Kompetenz und ihrem Know-how dazu beitragen, technisch machbare und finanziell tragfähige Lösungen zu finden.“

Text:
ArcelorMittal
ArcelorMittal Luxembourg
Constructalia

Bilder:
ArcelorMittal

Video:
ArcelorMittal

Video: Unser Weg zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen