Leichtigkeit und Einfachheit

Durch Wintergärten und Balkone erweitern die Architekten den Wohnraum auf wirtschaftliche Weise, sparen Energie und bringen die Natur ins Innere. "Unsere Aufgabe ist es, Einschränkungen und Probleme zu lösen und Räume zu schaffen, welche Nutzungsmöglichkeiten und Emotionen entstehen lassen", erklärt Jean-Philippe Vassal. "Am Ende dieses Prozesses und all dieser Bemühungen muss es Leichtigkeit und Einfachheit geben, wenn alles, was vorher kam, so komplex war." (Pressemitteilung von Pritzker)

Entdecken Sie in unserer Fallstudie, wie Lacatan und Vassal zusammen mit Frédéric Druot diese Durchlässigkeit und Atmungsaktivität in die beengten Räume der Sozialwohnungen im Wohnhochhaus Tour Bois-le-Prêtre gebracht haben.

Die Gewinner des Pritzker-Preises 2021 verbinden Nachhaltigkeit mit der Schaffung von zusätzlichem Raum

Am 16. März erhielten die französischen Architekten Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal den renommierten Pritzker-Preis - die höchsten Auszeichnung in der Welt der Architektur. Lacaton und Vassal sind bekannt für ihre Projekte im privaten und sozialen Wohnungsbau, für öffentlichen Raum und für institutionelle Gebäude und verbinden Nachhaltigkeit mit Respekt vor bereits bestehenden Bauten.

Nachhaltige Designs, die zusätzlichen Raum schaffen

Lacaton und Vassal vom gleichnamigen Architekturbüro, das sie 1987 gegründet haben, sind bekannt für ihre Architektur, die den Humanismus mit nachhaltigen und erschwinglichen Designs verbindet, welche die Gewinnung von zusätzlichem Raum in den Mittelpunkt stellen.  Sie erhielten auch den Preis für nachhaltige Architektur im Jahr 2018. Zu ihren bemerkenswertesten Arbeiten gehören: 14 Häuser für die Cité Manifeste in Mulhouse (2005), das Management Sciences Center der Universität Bordeaux (2008), die Sanierung des Bois-le-Prêtre-Turms in Paris mit metallisch beschichtetem Stahl von ArcelorMittal (2010), dem Umbau von 530 Wohneinheiten - Gebäude G, H, I - im Stadtteil Grand Parc in Bordeaux (2017; mit Frédéric Druot und Christophe Hutin) sowie einem Wohn- und Bürogebäude in Chêne- Bourg, Schweiz (2020).

Ihre Arbeit basiert auf der Absicht, auf die aktuellen ökologischen und sozialen Erfordernisse zu reagieren, insbesondere im Bereich des städtischen Wohnungsbaus. "Sie erreichen dies durch ein ausgeprägtes Gefühl für Materialien und Raum, das Architektur schafft, die in ihren Formen ebenso stark ist wie in ihren Überzeugungen, in ihrer Ästhetik ebenso transparent wie in ihrer Ethik." (Pressemitteilung von Pritzker)

Text:
Constructalia

Bilder:
Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal zur Verfügung gestellt von Laurent Chalet
ArcelorMittal