Hintergrund
Zur Umsetzung des Vorhabens plant ArcelorMittal die schrittweise Anpassung der Produktion in Bremen und Eisenhüttenstadt, um grünen Qualitätsstahl auf Wasserstoffbasis wettbewerbsfähig herstellen zu können. Dieses Jahr werden die beiden Hochöfen an den Standorten umgerüstet, um noch 2021 Erdgas einzublasen und damit die CO2-Emissionen bereits weiter zu senken. Anschließend sollen DRI-Anlagen an beiden Standorten errichtet werden.
In Bremen will ArcelorMittal in der Übergangsphase Erdgas und später Wasserstoff aus Elektrolyse nutzen, der im Rahmen des regionalen norddeutschen Verbunds Clean Hydrogen Coastline verfügbar werden soll. Dieser Eisenschwamm soll zunächst die Stahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt versorgen, bis das regionale Wasserstoffcluster Ostbrandenburg auch den Standort Eisenhüttenstadt mit ausreichend Wasserstoff zur Stahlproduktion versorgen kann. In der Übergangsphase soll zusätzlich benötigter Wasserstoff in Eisenhüttenstadt mit Hilfe einer Pyrolyse-Anlage aus Erdgas erzeugt werden, die auf dem Werksgelände errichtet wird. Über die regionalen Wasserstoffverbünde sollen beide Standorte langfristig in das europäische Wasserstoffnetz eingebunden werden, um ihre Versorgung abzusichern.
Aktuelles:
Europäisches Jahr der Schiene: Entdecken Sie das Engagement von ArcelorMittal für den Schienenverkehr
22 April 20212021 ist das Europäische Jahr der SchieneDas Europäische Jahr der Schiene, das am 29. März von der Europäischen Kommission offiziell ausgerufen wurde, soll die Vorteile des Schienenverkehrs als nachhaltiges, intelligentes und sicheres Transportmittel hervorheben. „Der Bahnverkehr ist umweltfreundlich und energieeffizient und wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird. Die COVID-19-Krise hat auch gezeigt, wie der Schienenverkehr in außergewöhnlichen Umständen die Versorgung mit wichtigen Gütern wie Medizinprodukten, Lebensmitteln und Kraftstoff in Ausnahmefällen ermöglichen kann“, erklärte Oleg Butković, kroatischer Minister für Meer, Verkehr und Infrastruktur, und Präsident des EU-Rates.
Aktuelles - ArcelorMittalArcelorMittal Asturias begann Einblasen von Kokereigas im Hochofen B in Gijón
13 April 2021Im Februar 2021 schloss ArcelorMittal Asturias (Spanien) sein Projekt zum Einblasen von Kokereigas (COG) für den Hochofen B in seinem Werk in Gijón ab. Dies ist ein strategischer Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen und der Betriebskosten dank des geringeren Koksverbrauchs. Durch den Einsatz dieser innovativen Technologie werden die CO2-Emissionen um 125 000 Tonnen pro Jahr gesenkt, was ein etwa den Emissionen entspricht, die 84 000 spanische Haushalte jährlich mit ihren individuellen Erdgasheizsystemen produzieren.*
Aktuelles - ArcelorMittalWir stellen vor: ArcelorMittals Label „XCarb™ recycled and renewably produced“
9 April 2021XCarb ™ ist der neue Markenname für ArcelorMittals globales Programm zur Innovation bei der Stahlherstellung, das zum Ziel hat, bis 2050 klimaneutralen Stahl herzustellen. Die Initiativen, die Teil von XCarb ™ sind, sollen den CO2-Fußabdruck von ArcelorMittal verringern.
Aktuelles - ArcelorMittal
Vom Konzept zur Umsetzung: Dekarbonisierung der Flachstahlproduktion in Deutschland
ArcelorMittal nimmt die nächsten Schritte für die industrielle Produktion von klimaneutralem Stahl in Angriff. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 in Europa um 30 Prozent zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu produzieren. Hierzu verfolgt ArcelorMittal weltweit eine Strategie – einerseits die Verwendung von Smart-Carbon-Technologien im Hochofenprozess und andererseits die Nutzung innovativer DRI-Technologien in Kombination mit einem Elektrolichtbogenofen.
Deutlich weniger CO2-Emissionen dank Wasserstoff
In Deutschland betreibt der Konzern in Hamburg bereits ein Werk mit DRI-Anlage und Elektrolichtbogenofen, bei dem die Umstellung auf den Einsatz von Wasserstoff vorbereitet wird. Mit dem geplanten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland beabsichtigt ArcelorMittal bis 2026 den Bau einer großindustriellen Anlage zur Direktreduktion von Eisenerz (DRI) in Bremen und einer innovativen DRI-Pilotanlage in Eisenhüttenstadt in Kombination mit Elektrolichtbogenöfen.
Unter Einsatz von grünem Wasserstoff wird dann eine Kapazität von bis zu 3,5 Millionen Tonnen Stahl mit deutlich weniger CO2-Emissionen erzeugt werden. Abhängig von der verfügbaren Wasserstoffmenge können CO2-Einsparungen von mehr als fünf Millionen Tonnen im Vergleich zur aktuellen Hochofenroute ermöglicht werden. Die Technologieumstellung erfordert Investitionen in Milliardenhöhe und verursacht wesentlich höhere Produktionskosten.
„Mit unserem Konzept zur Transformation der Standorte in Bremen und Eisenhüttenstadt stellen wir uns der Aufgabe der beschleunigten Umsetzung einer klimaneutralen Stahlproduktion. Nun bedarf es der konkreten politischen Unterstützung und Förderung seitens der Bundesregierung und der EU, um die Umsetzung zu ermöglichen“, kommentiert Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Flachstahl Deutschland.
Text & Bilder:
ArcelorMittal Deutschland
Video: Unser Weg zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen