Parkhäuser Made in Steel

Das "offene" Fassadensystem garantiert eine ausreichende natürliche Belüftung, die bei einem Brand ein fundamentaler Sicherheitsaspekt ist: Erfahrungen aus ganz Europa zeigen, dass es mit den fortschrittlichen baulichen Bemessungsmethoden gemäß den Europäischen Normen möglich ist, trotz des Verzichts auf kostspielige Brandschutzsysteme oder deren eingeschränkter Nutzung im Brandfall die bauliche Sicherheit für die Metallkonstruktionen zu gewährleisten.

Oft wird das Konzept des mehrgeschossigen Parkhauses mit eigenen Erfahrungen assoziiert, die auf die Architektur kein gutes Licht werfen: ein Nicht-Ort: Konstruktionen, die ganz im Sinne der Sicherheit, Funktionalität und Optimierung der verfügbaren wirtschaftlichen Ressourcen stehen und dabei Ästhetik in der architektonischen Auffassung außer Acht lässt.

Glücklicherweise gibt sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene Parkhäuser, in denen die gestalterische Freiheit des Planers Form und Ausdruck in leichten Stahlskeletten findet, die Tragkonstruktion für die äußere Umhüllung aus den verschiedensten Materialien.

Die Technologie, Stahl in die Konstruktion von Parkhäusern einzubeziehen, verbreitet sich in Europa immer weiter und steht für eine kostensparende Lösung, die außer ihrer kurzen Bauzeit auch dadurch besticht, dass ein Parkhaus als eigenständiges Symbol der Architektur betrachtet werden kann und damit nicht mehr nur reine Funktionalität repräsentiert. Angesichts der zunehmenden Notwendigkeit, Parkmöglichkeiten für die Autos in unseren Städten zu schaffen, insbesondere mit Blick auf den öffentlichen Nahverkehr und die Wirtschaftszentren, stellt sich die Lösung des Parkhauses aus Stahl als wirklich interessante Alternative zu den "traditionellen" Parkflächen dar.

Die weitgehend natürliche Belüftung solcher Gebäude und das besondere Brandschutzkonzept lassen sichere Lösungen auch ohne spezielle Brandschutzeinrichtungen zu. Dies zeigt sich in verschiedenen Projekten in Europa, deren Stahlkonstruktion nach dem " Natural Fire Safety Concept" [Naturbrandsicherheitskonzept] berechnet wurde, wie von den Europäischen Normen vorgegeben.

Ein Parkhaus aus Stahl hat gewöhnlich eine Spannweite von 16 m zwischen jeweils zwei Pfeilern mit einer Fahrspur von 6 m Breite, an deren Seiten die Einstellplätze von je 5 x 2,5 m rechtwinklig angeordnet sind. Diese Lösung ist exzellent, da sie viel Platz zum Manövrieren bietet, ohne dass Pfeiler dabei stören.

Bei der Konstruktion von "offenen" Gebäuden kann man sich die natürliche Belüftung und das natürliche Licht zu Nutze machen: der erstgenannte Aspekt spielt eine Rolle bei der Berechnung der Brandbeständigkeit, der zweite ist ein Faktor, der die Wahrnehmung des Raumangebots durch den Benutzer erhöht und sich gleichzeitig positiv auf die Energiebilanz des Gebäudes auswirkt. Außerdem ist Stahl bekanntermaßen ein "leichtes" Material, das die Last auf die Fundamente reduziert und die Errichtung des Gebäudes auf bereits bebautem Terrain sowie auf Gelände mit beschränkten Abmessungen ermöglicht (zum Beispiel Flughäfen, Stadtzentren, Gelände an Eisenbahnstrecken). Dank der Vorfertigung ist die Bauzeit kurz und zum Ende ihrer Standzeit kann solch eine Stahlkonstruktion demontiert und ihre Komponenten ausgebaut und wiederverwertet werden. Der hier eingesetzte Stahl besteht in der Tat aus Recyclingmaterial, nämlich zu 80% aus Schrott und aus dem Produktionszyklus von Elektroöfen.

Die Architektur des Stahlparkhauses

Das Parkhaus, das für eine eigene Gebäudeform steht, hat eine Geschichte von ca. 100 Jahren, die eng mit der Entwicklung und der Verbreitung des Autos verbunden ist. Die erste Garage wurde 1905 in der Rue de Ponthieu in Paris gebaut und sah von außen genauso aus wie die angrenzenden Wohnhäuser. Der Amerikaner Richard Neutra war 1940 Urheber des ersten Projektes für ein mehrgeschossiges Parkhaus, das ein Bauwerk für sich war: für die Konstruktion wurde Stahl gewählt, aber eine Fassadenverkleidung war nicht vorgesehen, so dass die Funktion des Gebäudes offensichtlich war. Wenn es auch nie realisiert wurde, machte das Projekt Schule. Louis Kahn legte bei seinen Projekten in Philadelphia (1947-62) großen Wert auf strategische Aspekte und verlieh den mehrgeschossigen Parkhäusern architektonische Würde.

Heute rechtfertigt sich die Entscheidung für ein Parkhaus als Teil des Stadtbildes mit eigener Ästhetik aus verschiedenen Gründen: wer im Stadtzentrum parken möchte oder nahe den Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr, an Flughäfen und Krankenhäusern, muss ein Parkhaus sofort erkennen können, es muss also leicht auszumachen sein; in den Handelszenten wird das "schöne" und funktionelle Parkhaus zum Aushängeschild für die Kundschaft und zum abgrenzenden Element gegen die Konkurrenz.

Das Raumkonzept eines mehrgeschossigen Parkhauses aus Stahl sieht typischerweise eine zentrale Fahrspur von 5 oder 6 m vor, an deren beiden Seiten rechtwinklig die Einstellplätze angeordnet sind. Die Spannweite der Hauptträger beträgt also 15,5 bis 16 m. Werden die Einstellplätze aber in einem bestimmten Winkel zur Fahrspur angeordnet (z.B. 45°), wird die Spannweite geringer und die Gesamtbreite des Gebäudes kann auf 14 m begrenzt werden; in diesem Fall ist es viel einfacher, eine Parkmöglichkeit zu finden und der Verkehr fließt reibungsloser innerhalb des Parkhauses, wenn diese Auslegung auch bei gleicher Anzahl von Einstellplätzen mehr Fläche benötigt als die rechtwinklige. Die Mindesthöhe der Zwischengeschosse beträgt gewöhnlich 2,1 m zwischen Träger und Boden.

Für die Zufahrtsrampen gibt es verschiedene Optionen: wendelförmig oder gerade, innen oder außen; ihre optimale Steigung liegt zwischen 8% und 10%, aber in jedem Fall unter 12-15%. Eine Möglichkeit, die Länge der Rampe zu reduzieren und dabei die optimalen Steigungen einzuhalten, ist die Konstruktion des Parkhauses mit Zwischenebenen. Unter allen Arten von Rampen ist die ideale Form die, bei der man die Parkebenen über einen im Einfahrtbereich längeren (zum Suchen eines freien Einstellplatzes) und im Ausfahrtbereich kürzeren Weg erreicht und, wo dies möglich ist, der einfahrende vom ausfahrenden Verkehr getrennt wird. Die Fußgängerwege dürfen nicht mit den Fahrwegen kollidieren. Die Fußgängerwege, die Geschosse und die Abtrennungen innerhalb des Parkhauses werden durch jeweils andere leuchtende Farben voneinander unterschieden.

Lösungen nach

Anwendungsbereich

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