Arena Pantanal: ein nachhaltiges Weltcup-Stadium mit Stahl von ArcelorMittal

Die Arena Pantanal, auch Arena Governador José Fragelli genannt, ist das wichtigste Stadion in Cuiabá und wurde als funktionales, nachhaltiges und flexibles Veranstaltungszentrum für mehr als 44.000 Zuschauer konzipiert. Stahl von ArcelorMittal wurde für das Dach, die Tragkonstruktion der obersten Sitzränge und die Parkplätze eingesetzt.

Beschreibung

Die neue Arena wurde neben dem alten Governador José Fragelli Stadion erbaut, das 2009 abgetragen wurde. Entworfen von GCP Arquitetos begann der Bau des neuen Stadions dann im April 2010. Es wurde in einem neu entwickelten, architektonischen Komplex von rund 3.000m2 errichtet. Dieses Reurbanisierungsprojekt beinhaltete die Umwandlung von ungenutzter Fläche in eine Anlage mit einer weitläufigen Plaza, Spazierwegen, Brunnen, Grünflächen und Restaurants. Das Stadion und seine Umgebung wurden so konzipiert, dass sie nach der Weltmeisterschaft jegliche Art von Sport- und Kulturveranstaltungen aufnehmen können.

Als Cuiabás wichtigstes Werk für die Fußballweltmeisterschaft wurde die Arena Pantanal aufgrund der Empfehlungen der Stadienanforderungen der FIFA und Konzepten der Nachhaltigkeit und Funktionalität entwickelt. Desweiteren waren die Zugänglichkeit, das Wohlbefinden und die Sicherheit wichtige Faktoren für die Gestaltung des Inneren.

Arena Pantanal & Umgebung

Die Arena Pantanal verfügt über 44.003 Sitzplätze, mit 735 Sitzlätzen in 108 VIP Bereichen und 66 Sitzen für behinderte Zuseher. Vor Ort gibt es Parkmöglichkeiten für insgesamt 2.431 Autos, zählt man all Parkbereiche in den Tiefgeschossen des Stadions und der Umgebung zusammen.

Das neue Bauwerk wurde mit Rücksicht auf die klimatischen Bedingungen der Region errichtet. Es besteht aus 4 unabhängigen Modulen mit offenen Ecken, um ausgiebige Ventilation zu ermöglichen.
Jedes einzelne der 4 Module ist geschützt mit einem Dach, gestützt auf eine Rahmenkonstruktion aus Stahlfachwerk. Unter der wasserdichten und hochresistenten Membran besteht das Dach aus Stahltrapezprofilen mit Isolierung und wabenförmigem Polycarbonat auf insgesamt 26.800m2.

Stahl wurde auch für den Bau der oberen Ränge der Besuchertribüne eingesetzt, die aus einem Tragwerk aus verschraubten Stützen und Trägern bestehen.

Um die 4 unabhängigen Module visuell zu einem Stadion zu vereinen, wurde eine Stahlkonstruktion rundherum errichtet, die mit einer perforierten, grünlichen Membran aus 50% PVC und 50 Textilfasern verkleidet ist.

Stahl wurde nicht nur aufgrund seiner ästhetischen Gestaltungsmöglichkeiten verwendet, sondern auch um das Stadion flexibler zu machen. Die oberen Ränge der Tribünen, mit Sitzplätzen für rund 12.000 Zuseher können nach der Weltmeisterschaft leicht abmontiert werden. Das Stahldach verleiht dem Bauwerk eine gewisse Leichtigkeit und steht somit im Kontrast zu den soliden Grundmauern und dem Tragwerk der unteren Ränge aus Beton.

Zahlreiche Brunnen und Teiche um das Stadion herum dienen als Luftbefeuchter der Region und die Pflanzen (auch im Inneren des Stadions) spenden Schatten und tragen zur Senkung der Temperaturen bei, um den Wärmeinseleffekt zu verhindern.  Die Vegetation besteht meist aus autochthonen Pflanzen, die an das Klima des brasilianischen Staates Mato Grosso angepasst sind.

Stahl von ArcelorMittal

ArcelorMittal lieferte Bewehrungsstahl, geglühte Drähte, Nägel und Tragstahl für den Bau der oberen Sitzränge, das Dach und die Parkbereiche. Insgesamt wurden 6.000 Tonnen Langprodukte, 1.000 Tonnen Flachprodukte und 34 Tonnen der neuen Umzäunungslösung von ArcelorMittal Brasilien, Securifor 3D, geliefert. Securifor wird von Belgo Bekaert Arames hergestellt, einer gemeinsamen Firma von ArcelorMittal und Bekaert N.V.

Nachhaltigkeit

Aufgrund der offenen Ecken zwischen den 4 Tribünen, kann Luft durch die Stahlrahmen ins Stadion eindringen. Das sorgt für eine gute natürliche Durchlüftung.

Nachhaltigkeit war auch eine tägliche Angelegenheit auf der Baustelle. Geröll vom Abbruch des alten Stadions wurde zum Bau der Zufahrtstraßen verwendet, das restliche Abbruchmaterial wurde recycelt.

Andere nachhaltige Charakteristiken beinhalten eine Trinkwasseraufbereitungsanlage und eine Regenwasser-Sammelsystem, die zu einer Reduktion von ca. 35% im Wasserverbrauch beitragen. Desweiteren gibt es Solarheizung und es wurde ausschließlich zertifiziertes Holz aus kontrollierter Herkunft eingesetzt.

Das Projekt entspricht den Anforderungen des internationalen Zertifizierungssystems für Nachhaltigkeit, LEED.

Projektinformationen:

  • Cuiabá
  • Brasilien
  • Architekt:
    GCP Arquitetos & Grupo Stadia
  • 2010 - 2014
  • Ingenieurbüro:
    Sinclair Knight Merz (Konzept)
    Ponto de Apoio (Stahlkonstruktion & Dach)
    EGT Engenharia (Beton)
  • Bauunternehmen:
    Consórcio Santa Bárbara/Mendes Junior
  • Stahlbau:
    Entap Engenharia e Construções
  • Fotograf:
     © GCP Arquitetos/Nelson Kon,  Edson Rodrigues, Secopa