Geschichtsmuseum Vendée: im Einklang mit der Natur

Dank seines großen Gründachs, seiner Form und den natürlichen Tönen seiner Fassadenverkleidung scheint das Geschichtsmuseum von Vendée eins mit der umliegenden Landschaft zu sein. ArcelorMittal hat Trapezprofile für die innere Schale des Dachs und die Designfassadenlösung Hairplan 300 in einem natürlichen Bronze-Ton geliefert.

Beschreibung

Inmitten der natürlichen Schönheit der Region Pays de la Loire (Länder der Loire) liegt das Museum „Historial de la Vendée“, welches sich mit seinem großflächigen Gründach in die Wiesenlandschaft einfügt.

Der größte Teil des Museums, das eine Fläche von insgesamt 5.400 m2 umfasst, besteht aus Ausstellungsräumen. Neben der Eingangshalle und dem Empfangsbereich stehen den Besuchern auch ein Geschäft, eine Cafeteria und eine Terrasse zur Verfügung. Darüber hinaus umfasst das Museum öffentlich nicht zugängliche Räumlichkeiten wie beispielsweise die Archive, die Anlieferung und die Verwaltung abseits der täglichen Besucherströme.

Die beiden Hauptausstellungsräume mit einer Fläche von 2.500 m2 entsprechen den technischen und funktionellen Anforderungen eines Fernsehstudios. Sie sind bei Aufnahmen in Form eines „W“ miteinander verbunden und durchgängig mit einem Schnürboden ausgestattet, der bei Sonderinstallationen zum Einsatz kommt. Einer der beiden Säle liegt südlich in Richtung Flusslandschaft, der andere ist entlang der Zugangsrampe gelegen.

Der Bauherr legte großen Wert darauf, die Auswirkungen des Gebäudes auf die Landschaft so gering wie möglich zu halten. Das Museum wird von einem großen Gründach mit einer Fläche von insgesamt 8.000 m2 überspannt, das sich den Formen des umliegenden Geländes anpasst.

Tragwerk und Dach

Die Haupträume verfügen über eine herkömmliche Tragwerkskonstruktion, über 20 m lange Freiflächen und eine konstante lichte Höhe von 6 Metern unter der Technikdecke.

Das Haupttragwerk für das Dach besteht aus 7 dreidimensionalen Stahlgitterelementen unterschiedlicher Länge, die im Abstand von jeweils 10,5 Metern angeordnet sind. Das sekundäre Tragwerk wird aus im Abstand von zwei Metern eingebrachten Rohrpfetten gebildet. Der Windverband wird durch diagonale Verstrebungen gewährleistet, die stabile Dreiecke bilden. Diese 30. auf verschiedenen Ebenen eingebrachten Dreiecke sind aus geometrischen Gründen wichtig für die Dachkonstruktion. Der Dachstuhl aus verschraubten Stahlprofilen hat ein Gewicht von insgesamt 500 Tonnen.

Die Dachverkleidung besteht aus gelochten Stahlprofiltafeln an der Unterseite, einer wärmedämmenden Foamglas-Verbundschicht von 10 cm Dicke zwischen zwei Lagen Bitumen und schließlich einer Dachbegrünung von 15 Zentimetern (Komposterde). Das Gefälle liegt über 20 % und die Höhe der Begrünung variiert von 30 bis 60 cm.

Aufgrund seines Designs, seiner Anordnung und der großflächigen  Dachbegrünung erscheint das Gebäude wie eine Fortsetzung der das Museum umgebende Wiesen und fügt sich somit perfekt in die Landschaft ein.

Projektinformationen:

  • Lucs-sur-Boulogne Niort
  • Frankreich
  • Architekt:
    PLAN01
    Ausführender Architekt: Michel Joyau
    Landschaftsarchitektur: Paysage & Lumière
  • 2006
  • Bauherren:
    Conseil Général de la Vendée
  • Ingenieurbüro :
    Baustatik: AREST
  • Bauunternehmen:
    Strömungstechnik: Delta fluides
    Baukostenplanung ECB
    Metalltragwerk: Girard Hervouet
  • Fotograf:
    ©PLAN01
    ©S.Chalmeau