Tennis Center Magic Box: hochflexibel dank seinem Stahltragwerk

Das neue Olympische Tennis Center in Madrid, entworfen von dem französischen Architekten Dominique Perrault, besteht aus mehreren Gebäuden und Außensportanlagen im Manzanares-Park. Das Hauptgebäude, wegen seiner multifunktionalen Nutzung Magic Box genannt, umfasst drei Courts, jeder mit einem Dach aus beweglichen Paneelen versehen. Der Profilstahl für das Tragwerk wurde von ArcelorMittal geliefert und trägt zur Flexibilität des Gebäudes bei.

Beschreibung

Mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele 2016, hat die Kandidatenstadt Madrid eine Kampagne mit spektakulären städtebaulichen Einrichtungen initiiert. Das von Dominique Perrault konzipierte Olympische Tennis Center, das der Bewerbung der Stadt Nachdruck verleihen sollte, öffnete seine Türen im Mai 2009.

Angelegt auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern auf ungenutztem Gelände zwischen der Autobahn und dem Brachland der Schienentrasse, verfügt das Olympische Tennis Center auf einer Fläche von 100.000 m² über drei Innen-/Außenplätze mit Platz für 20.000 Zuschauer (jeweils, 12.000, 5.000 und 3.000), 16 Außenplätze, fünf Indoorplätze mit Platz für jeweils 350 Zuschauer, sechs Trainingsplätze und ein Hallenschwimmbad. Hinzu kommen der Sitz des Spanischen Tennisverbands in Madrid, eine Tennisschule, das Klubhaus, ein Pressezentrum, VIP-Bereiche und Restaurants.

Die Gebäude aus Stahl, Aluminium, Beton und Glas sind um einen großen künstlichen See angelegt. Ein System aus Fußwegen, Brücken und Stegen lädt zum Spaziergang ein, bietet die Möglichkeit für neue spektakuläre Perspektiven und verbindet die Magische Box mit dem Stadtteil San Fermín und dem Parque del Manzanares, entworfen von dem Architekten Ricardo Bofill.

Die Magic Box gliedert sich in zwei Anwendungszwecke. Auf Wasserebene (Level -2) befinden sich die für Spieler reservierten Räumlichkeiten, die Trainings- und Empfangseinrichtungen für Spieler, VIP-Bereiche, Pressezentrum sowie die technischen Anlagen. Acht Meter höher, auf Straßenebene (Level 0), befinden sich die Anlagen für Zuschauer und die damit verbundenen Serviceeinrichtungen während des Spielbetriebs oder anderer Veranstaltungen. Die drei Courts passen sich an die unterschiedlichen Nutzungen des Sportkomplexes an.

Das Olympische Tennis Center Madrid ist weltweit die einzige Sportanlage, in der gleichzeitig drei Spiele auf Indoor- oder Outdoor-Tennisplätzen ausgetragen werden können. Hierdurch wird nicht nur die Organisation von Sportevents auf höchstem Niveau ermöglicht, sondern auch anderer Veranstaltungen wie Konzerte, politische Versammlungen, Modeschauen, etc..

Dominique Perrault hat speziell für dieses Projekt ein neuartiges Metallgewebe entwickelt. Diese Hülle aus Edelstahlspiralgewebe ist, je nach Tageszeit, lichtdurchlässig, reflektierend oder lichtundurchlässig. Bei Tag funkelnd, ist sie durchlässig für das Licht, das nachts von innen nach außen dringt und so unablässige Aktivität im Sportkomplex suggeriert. Die Paneele der Hülle der Magischen Box sind 25 x 7,20 Meter groß und stellen ebenfalls einen Fertigungsrekord für ein Gebäude dieses Ausmaßes dar.

Das neue Wahrzeichen von Madrid verfügt über einen großen Park und wird sowohl tags als auch nachts öffentlich genutzt, unabhängig davon, ob sportliche Wettbewerbe stattfinden oder nicht. Der Stadtteil, der Nutzen aus einem Parkplatz mit 3.200 Stellplätzen zieht, ist an die Innenstadt über ein Radwegenetz und die U-Bahn angebunden. Die U-Bahnstation befindet sich 5 Minuten zu Fuß vom Stadion entfernt.

Die Architektur der Magic Box hat das Erscheinungsbild der Stadt Madrid verändert und sich als Symbol der Kraft, als fester Bezugspunkt und neues Zugangstor etabliert.

Maßgefertigt: Bewegliches Dach & Stahlnetzfassade

Die dreiteilige bewegliche, auf riesigen Hydraulikhebern aufgebaute Dachkonstruktion ermöglicht drei unterschiedliche Konfigurationen: vollständig geöffnet, halbgeöffnet oder geschlossen.

Die dreiteilige Dachkonstruktion kann in 27 verschiedene Stellungen gefahren werden. Das 102  x 70 m große Dach des Center Courts mt einem Gewicht von 1.200 Tonnen, kann in senkrechter Stellung halb geöffnet und ca. 20 m hochgeklappt werden. In horizontaler Stellung kann es auf seinem gesamten Ausmaß verfahren werden. Die beiden anderen Dächer, mit Abmessungen von jeweils 60 x 40 m, können in senkrechter Stellung bis zu einem Winkel von 25º halb geöffnet werden. Auch sie können in horizontaler Stellung verfahren werden, bis sich das Stadion vollständig unter freiem Himmel befindet. Diese Magic Box, die sich, abgestimmt auf die jeweilige  Nutzung des Sportkomplexes, öffnet, halb öffnet oder schließt, kreiert eine schillernde lebendige Silhouette in der Landschaft.

Dominique Perrault hat speziell für dieses Projekt ein neuartiges Metallgewebe entwickelt. Diese Hülle aus Edelstahlspiralgewebe ist, je nach Tageszeit, lichtdurchlässig, reflektierend oder lichtundurchlässig. Bei Tag funkelnd, ist sie durchlässig für das Licht, das nachts von innen nach außen dringt und so unablässige Aktivität im Sportkomplex suggeriert. Die Paneele der Hülle der Magischen Box sind 25 x 7,20 Meter groß und stellen ebenfalls einen Fertigungsrekord für ein Gebäude dieses Ausmaßes dar.

Stahl in der Magic Box

Für den Bau wurden insgesamt 4.450 t Stahl eingesetzt, davon wurden von ArcelorMittal 1.305 t geliefert: 445 t Stahlblech in S 460 und 869 t Profil S355.

Rahmenkonstruktion: Profile HEA 600, HEB 600 und HEM 600 in S 355 und S 460
Fassade: Edelstahlspiralgewebe
Innenverarbeitung: verzinkter Stahl für Geländer und abgehängte Decken, Fußböden aus Edelstahl,…

Nachhaltige Eigenschaften

- Hohe Energieeffizienz
Im Vergleich zu anderen Anlagen dieser Art, weist die Magic Box durch die beweglichen Paneele der Dachhülle und die tageslicht- und belüftungsdurchlässige Fassade eine Energieeinsparung von 20% auf. Für die Klimatisierung ist nur ein „Temperaturausgleichssystem“ vorgesehen, das aus unter den Zuschauersitzen installierten Luftdiffusoren besteht, die 20 ºC warme Luft ausströmen und für ein angenehmes Ambiente sorgen.

- Einsatz erneuerbarer Energien
300 m² Solarpaneele mit einer Leistung von 290 Kilowatt decken 70% des Bedarfs für die Erzeugung von Sanitär-Warmwasser des gesamten Komplexes ab, einschließlich Indoorplätze (11 Courts), Sportklub, Fitnesshalle und Spa, Restaurant und Verwaltungsbereich.

- Städtebauliche Entwicklung des Viertels Usera
Der Bau des Sportkomplexes, die Außenanlagen und der große Park haben diesen heruntergekommenen Ortsteil in ein grünes Viertel verwandelt. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts war die Renaturierung des Ökosystems der Uferlandschaft des Manzanares.

Weitere Informationen:

- 3 Indoor- oder Outdoor-Tennisplätze für 20.000 Zuschauer (die „Magic Box“: jeweils 12.000, 5.000 und 3.000 Zuschauer)
- 16 Außenplätze
- 5 Innenplätze für jeweils 350 Zuschauer
- 6 Trainingsplätze
- Hallenschwimmbad
- Sitz des Spanischen Tennisverbands in Madrid
- Tennisschule
- Klubhaus
- Pressezentrum
- VIP-Bereiche
- Restaurants
- Parkplatz für 3.200 Fahrzeuge

Projektinformationen:

  • Madrid
  • Spanien
  • Architekt:
    Dominique Perrault Architecte - Projektleiter in Spanien: Juan Fernández Andrino
  • April 2006- Mai 2009
  • Bauherren:
    Madrid Espacios y Congresos
  • Ingenieurbüro:
    Perrault Projets
    TYPSA, Madrid Tragwerk und technische Anlagen
  • Bauunternehmen :
    FCC Construcción
  • Fotograf:
    Perrault Projets/Adagp