Meetse-A-Bophelo: eine Grundschule errichtet in nur 12 Monaten dank Stahl-Leichtbau-Tragwerk

Die Grundschule Meetse-A-Bophelo (‘Wässer des Lebens’)  in Mamelodi, Südafrika, besteht aus einer innovativen Stahlkonstruktion. Die Bauzeit betrug nur 12 Monate, im Vergleich zu herkömmlichen Ziegelgebäuden, für die rund 2 Jahre  benötigt werden. Die neue Schule leistet einen wichtigen Beitrag für die Herausforderungen im Bildungsbereich in der Region um Mamelodi.

Beschreibung

Im Jahr 2009 hat ArcelorMittal Südafrika ein 250 Mio. ZAR Projekt (ca. 17 Mio Euro) gestartet, das den Bau von 10 Schulen in unterprivilegierten Regionen des Landes vorsah. 2010, mit der Fertigstellung der  Meetse-A-Bophelo Grundschule, war Mamelodi in Tshwane die erste Gemeinde, die von diesem großen Projekt der Stiftung von ArcelorMittal Südafrika und ArcelorMittal Construction profitierte.

Schulprofil

Die Meetse-A-Bophelo Grundschule wurde für 1.200 Schüler entworfen. Das Nettoareal der errichteten Gebäude auf dem Plan beträgt  3.367m2, weitere 1,400m2 waren für Gänge und überdachte Aufenthaltsbereiche vorgesehen.

Stahl

Stahlrahmen: 101 Tonnen
andere Stahlprofile: 17,33 Tonnen
Leichtstahl: 8,10 Tonnen
Chromadek Bedachung: 28,47 Tonnen
60mm Arval-Paneele für 4000m2: 45 Tonnen
Total: 199,90 Tonnen

400 Arval Stahlpaneele wurden vom ArcelorMittal Construction Werk in Haironville importiert. Die verschiedenfarbigen Paneele enthalten einen PUR-Kern und können in nur wenigen Minuten in die externe Stahlkonstruktion eingefügt werden.

Gebäude

Die Schule besteht aus:

  • einem Verwaltungsgebäude mit Versammlungsräumen, Büros des Direktors und der Vizedirektoren, Personalzimmer, Empfangsbereich, Küche und Toiletten,
  • einem Media Center bestehend aus einem Computerraum und einer Bibliothek,
  • Klassenzimmer für bis zu 1.200 Schüler,
  • ein Labor,
  • ein Gebäude mit Umkleidebereichen bei den Sportplätzen,
  • ein Essenszentrum mit Küche und Lagerräumen,
  • eine Werkstatt
  • ein Haus für den Hauswart (2 Schlafräume, Küche/Lounge und Badezimmer).

 

Gestaltung und Design

Die Architekten entwarfen die Klassenzimmer in 3 Flügeln, die vom zentrale Ernährungszentrum ausgehen, damit:
- die verschiedenen Lernphasen gruppiert werden,
- die nach Norden gerichteten Fassaden maximiert werden konnten, um natürliche Erwärmung, Abkühlung und Belüftung zu fördern,
- ein Grundriss gestaltet werden kann, der verschiedene Funktionen Raum gibt, da jede Unregelmässigkeit in der Beschaffenheit des Grundstücks durch Rampen oder Treppen, die vom zentralen Essenszentrum ausgehen, ausgeglichen werden kann. Die Rampen ermöglichen auch Schülern im Rollstuhl Zugang zu allen Bereichen der Schule.

Bau

Die neue Schule wurde auf dem Grundstück einer existierenden Schule errichtet. Dies bedeutete, dass der Betrieb in der bestehenden Schule während der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden musste, was die Bauzeit des neuen Gebäudes verlängerte. Nach Schätzungen des Projektleiters kann der Bau einer Schule dieser Art auf einem unbebauten Grundstück in nur acht Monaten  beendet werden. Für die Errichtung einer Schule dieser Größe sieht das Gauteng Department of Education zurzeit 2 Jahre Bauzeit vor.

Das Stahltragwerk der Schule kann als "Kit" produziert werden, was zum Vorteil hat, dass es einfach errichtet werden kann, wo immer die Notwendigkeit besteht, Menschen zu bilden.

Arbeit

Insgesamt 37,428 Personentage waren notwendig, um die Schule zu errichten. Dabei handelte es sich um 23,788 ungelernte und 13,640 geschulte Personentage. Davon wurden 1,422 Tage an Frauen und weitere  9,108 Tage an junge Menschen (unter 35 Jahren) bezahlt.

Für die Arbeit auf der Baustelle wurden zahlreiche Technologien verwendet, die normalerweise beim Bau von Wohn- oder Schulgebäuden nicht eingesetzt werden. Dazu gehörten:

- Flachgründungen,
- Stahl-Rahmenkonstruktionen,
- Stahl-Leichtbautechnik,
- Arval Paneele,
- Stahlfenster Windowcolor und Abdichtungen,
- das Vela Modular Building System bestehend aus aufgeschäumten Polystyrol in Stahl-Leichtbau,
- das Ikaya Future House System bestehend aus einem Kern aus aufgeschäumten Polystyrol und einem verzinkten, hoch zugbelastbaren Drahtgeflecht,
- Heizung mit Solarpaneelen

Der Bau der Schule brachte auch sozioökonomische Vorteile für Mamelodi. In jeder Bauphase waren zwischen 60 und 80 Arbeiter vor Ort, alle zuvor arbeitslos und aus der Gemeinde.

37 Frauen aus der umliegenden Gemeinde, die zuvor freiwillig in der Schule putzten und kochten, erhielten eine Ausbildung im Anbau von Gemüse. Das Gemüse, das in den 6 einfachen Glashäusern angebaut wird, ist fixer Bestandteil des Ernährungsplans der Schüler. Eine Partnerschaft mit ChemCity sichert den Frauen Unterstützung bei der Instandhaltung der Treibhäuser zu.

Budget

Das Budget für das Schulprojekt betrug 34,8 Mio. ZAR und inkludierte alle Einrichtungsgegenstände und Abgaben, aber nicht die Landschaftsgestaltung des weitlaufenden Außenbereichs.

Der Gebäudeprototyp in Mamelodi verwendet nicht nur Stahl in den verschiedensten Gebäudekomponenten, sondern beweist auch, dass Stahl sowohl kosteneffizient als auch als im Hinblick auf Ästhetik eingesetzt werden kann.

Die Meetse-A-Bophelo Grundschule liefert einen wichtigen Beitrag für die Gemeinde. Diese Tatsache erkannte auch die Jury des Südafrikanischen Stahlbaupreises, bei dem die Schule 2010 mit dem Preis für "Community Development" ausgezeichnet wurde.

Mandela Park Grundschule in Slovo Park, Mthatha

Die zweite Schule dieses Projekts, erbaut nach dem Modell in Mamelodi, wurde 2013 fertiggestellt. ArcelorMittal Südafrika überreichte dem Bildungsministerium des Landes die neue Einrichtung im Juli 2013.

Stiftung ArcelorMittal

Die Stiftung von ArcelorMittal Südafrika hat insgesamt 2560 Mio ZAR (ca. 17 Mio Euro) für die Errichtung von innovativen Schulgebäuden aus Stahl vorgesehen. Diese neuen Schulen werden in Gebieten erbaut, wo zurzeit Gebäude aus unstabilen Lehmkontruktionen als Schulen dienen.

Die Stiftung investiert 80% ihres Jahresbudgets in Bildungsprojekte wie zum Beispiel die Wissenschaftszentren in  Sebokeng (Sedibeng Municipality), Saldanha (Western Cape) und Newcastle in KwaZulu Natal.

Projektinformationen:

  • Mamelodi
  • Südafrika
  • 2009 - 2010
  • Architekt:
    Geldenhuys and Jooste Architects
  • Bauträger:
    ArcelorMittal Südafrika
  • Bauherr:
    South African Department of Education
  • Ingenieurbüro:
    Ilifa Africa Engineers
  • Bauunternehmen:
    Jomi Project Management (Stahlbau)
    Lexkon cc (Generalbauunternehmen)
  • Fotograf:
    ArcelorMittal Südafrika
  • Text:
    ArcelorMittal South Africa Foundation (adaptiert)