Erweiterung der Londoner Ringautobahn M25 mit ArcelorMittal-Spundwänden

Die M 25 ist eine besonders stark befahrene Autobahn, die einen Ring um die englische Hauptstadt bildet. Aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens wurde sie im Jahre 2009 im Nordwesten von London um eine Fahrspur erweitert. Um das Erdwerk zu stabilisieren wurden Spundbohlen von ArcelorMittal eingesetzt.

Beschreibung

Die Umfahrungsautobahn M25 beträgt insgesamt 6% der Autobahnfläche von ganz Großbritannien, wird aber von 15% des Verkehrs des Landes genutzt. Um im Nordwest Quadranten, wo wichtige Hauptverkehrsadern wie die M40, M1 und A1 in die M25 einmünden, hat die HIGHWAYS AGENCY im Mai 2009 eine Verbreiterung ausgeschrieben, um diese Stauzonen zu entlasten.

Der Abschnitt der Erweiterung, Abschnitt 1 zwischen Kreuzungen 16 – 23, wurde in 3 Teile unterteilt, von je ca. 12 km Länge. Der Großteil der Arbeiten fand auf Überführungen und abseits der Fahrbahnen statt.

Das Hinzufügen einer vierten Spur auf einfache und effiziente Weise, mit minimalsten Verkehrsbeeinträchtigungen und maximaler Sicherheit für die Arbeiter und Benutzer während und nach dem Bau stellte eine große Herausforderung dar. Da große Teile der Autobahn die Landschaft einschneiden, ist diese von ziemlich steilen Erdhängen umgeben. Der Bau einer zusätzlichen Spur führte somit die Errichtung von permanenten Schutzmauern und Neugestaltung der angrenzenden Landschaft mit sich.

Spundwände als effizienteste Lösung

Der Projektleiter hat einige verschiedene Bauverfahren analysiert, das reduzierte Bauvorhaben, welches die Verwendung von Stahlspundbohlen vorsah, konnte das Rennen für sich entscheiden.

Die Untersuchung des Baugrundes ergab, dass aufgrund der Existenz von steifem Ton im Erdreich die Notwendigkeit von Rammverfahren ohne Vorbohrloch bestand. Die Baufirma Balfour Beatty schrieb eine abgestufte Spundwandkombination mit dem Namen King sheet pile (KSP) vor, für die ein Patent vorliegt. KSP besteht aus einem Paar langer AZ Spundbohlen, ausgefüllt mit kürzeren und leichteren AZ-Profilen.

Dieses Schutzwallsystem bietet den Vorteil, dass nicht alle Spundbohlen in die härteren Gesteinsschichten gerammt werden mussten, was die Bauzeiten erheblich verkürzte.

Das KSP System stellte für die Zulieferer allerdings eine große logistische  Herausforderung dar: die kontinuierliche Belieferung der 5 Rammanlagen mit den korrekten Spundwandprofilen und -längen musste sicher gestellt werden. Es gelang aber, das Material Wand für Wand abzuliefern, was die Logistik entsprechend erleichterte.

ArcelorMittal Spundwandprofile

Ausgewählt wurden Spundbohlen aus dem Z Angebot von ArcelorMittal (AZ 12 -77 bis AZ 37 -700 und AZ 13 – AZ 48), die im Überhang agieren mit einigen Höhen von mehr als 5m.

Viele der eigentlich als "weich" geplante Konstruktionen wurden durch Z Profile ersetzt, um von der schnelleren Montage zu profitieren.

Das Einrammen der Spundwandkonstruktionen konnte unabhängig vom englischen Winterwetter stattfinden, im Gegensatz zu anderen Baumaterialien, deren Einsatz verschoben werden musste aufgrund von starkem Regen und Frost.

Bei diesem Joint Venture wurden 3 Rammanlagen von ABI mit MRZV-V Vibratoren eingesetzt und eine von Bauer mit MR 125 V Vibratoren.
Es stellte sich heraus, dass die Konstruktion schneller ablief als anfangs erwartet: anstatt der 40 Ramm-wochen konnten die 22.000m2 in nur 28 Wochen fertiggestellt werden. Eine Höchstleistung von 1.375 m2 in einer 5 Tagewoche brachte die Logistik an ihre Grenzen.

Das erste Bündel Z Profile wurde in losen Paaren bestellt, um den Bau zu beschleunigen, dann wurden aber verbundenen Paare bestellt.

Dank der exzellenten Planung von Beginn des Vorhabens an, optimaler Designeffizienz mit dem Z Angebot von ArcelorMittal und der professionellen Ausführung der Spundbohlenrammung konnte dieses Projekt für alle Beteiligten als voller Erfolg verzeichnet werden.

Projektinformationen:

  • London
  • Großbritannien
  • Ingenieurbüro:
    Atkins Ltd
  • Bauunternehmen:
    Connect Plus, Consortium Balfour Beatty / Skanska /
    Atkins / Egis Road Operation UK
    Subunternehmer: Kim Barker Construction/ Commercial Marine & Piling Joint Venture (KBC/CMP JV)
  • Bauherr:
    Highways Agency UK
  • Text & Fotos:
    ArcelorMittal Sheet Piling