Shoreham Adur Tidal Walls: Ein Hochwasserschutzprogramm mit Spundwänden von ArcelorMittal

Shoreham-by-Sea ist eine historische Küstenstadt an der Mündung des Flusses Adur in West Sussex. In den letzten Jahren war es anfällig für Überschwemmungen geworden, die bestehenden Hochwasserschutzanlagen wurden 2013 nach starken Regenfällen und einer Flutwelle durchbrochen. Die Umweltbehörde führte umfangreiche Untersuchungen durch, um das potenzielle Hochwasserrisiko in der Mündung des Flusses Adur zu berechnen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen wird im sogenannten „Shoreham Adur Tidal Walls-Programm“ umgesetzt.

Beschreibung

Schutz von Wohn- und Geschäftsimmobilien, Erhaltung von Flora und Fauna

Das Hochwasserschutzprogramm Shoreham Adur Tidal Walls (SATW), dessen Kosten 45 Millionen Pfund betrugen, wurde von der Umweltbehörde finanziert, zusätzliche Mitteln kamen von der Coast to Capital Local Enterprise Partnership, dem Adur District Council und dem West Sussex County Council. Das Programm umfasst 7,2 km neue Schutzsanlagen entlang des Flusses Adur: 1,8 km am Ostufer, zwischen Coronation Green und der A27-Straßenbrücke, und 5,4 km am Westufer, zwischen der Flussmündung und der A27-Straßenbrücke.

Die Herausforderung bestand darin, ein neues Hochwasserschutzsystem zu entwickeln, um Wohn- und Geschäftsimmobilien auf beiden Seiten der Flussmündung für die nächsten fünfzig Jahre zu schützen, mit minimalen Auswirkungen auf das Leben der Bewohner. Gleichzeitig sollten die Flora und Fauna des Gebiets erhalten blieben, das erhebliche Flächen von Salzwiesen und Watt umfasst.

Für 7 der 10 Abschnitte wurden Stahlspundwände eingesetzt

Der Entwurf von Mott MacDonald teilte den Projektbereich in zehn verschiedene Abschnitte oder „Gezeitenbereiche“ (reaches) ein, von denen jeder anderen Herausforderungen ausgesetzt ist und daher verschiedene Lösungen erfordern. In sieben von zehn Abschnitten wurden Stahlspundwände verwendet. Weitere Lösungen waren Deiche, Felsmauern, Flutglas und Schutzmaßnahmen auf Eigentums- bzw. Grundstücksebene.

Die Arbeiten wurden von Mackley als Teil von Team Van Oord, einer Joint-Venture-Partnerschaft, durchgeführt. ArcelorMittal Sheet Piling arbeitete mit Mott MacDonald und Mackley in Design- und Installationsfragen zusammen, für alle Abschnitte in denen Lösungen aus Spundwandprofilen eingesetzt wurden.

Der Einbau der Spundwände begann im September 2016 und wurde im März 2018 abgeschlossen. Bei der Planung der Logistik arbeitete ArcelorMittal eng mit Mackley zusammen und lieferte über 5000 Tonnen Stahlspundwände. Die Spundwandprofile wurden von ArcelorMittal in einem seiner Walzwerke in Luxemburg hergestellt, der dafür verwendete Stahl besteht aus 100% recyceltem Schrott. Die Spundwände wurden zuerst per Bahn und dann per Schiff direkt zum Hafen in Shoreham transportiert.

Spundwandsetzen mit weniger Lärm und Belästigungen

Die Zusammenarbeit mit den Anwohnern war ein wesentlicher Aspekt bei den Bauarbeiten. Beim Abschnitt „W5 – Riverbank“ konnte Mackley eine Konstruktionsänderung vornehmen, die es ermöglichte, die ArcelorMittal-Spundwandprofilen vom Typ PU-28 mittels Presseinbauverfahren einzubauen.

Eine Giken-Rammbär (die sogenannte "leise" Presse) wurde ausgewählt, da dieser auf engstem Raum arbeiten kann und die Spundwände hydraulisch installiert, wodurch weniger Lärm und Belästigungen entstehen. 1176 Profile mit 11 m Länge wurden in unmittelbarer Nähe von Hausbooten entlang des Flusses eingebaut. Bei Abschnit „E1 - Tollhouse Bridge“ setzte Mackley von einem Hubkahn aus 500 Tonnen des von ArcelorMittal entwickelten Kombiwandsystems HZ® / AZ®.

In andere Teilen des Hochwasserschutzprogramms wurden die von ArcelorMittal entwickelten Z-Spundbohlen AZ 26-700 und AZ 28-700 aufgrund ihrer Gewichtseffizienz eingesetzt.

Das abgeschlossene Projekt reduziert das Hochwasserrisiko für die nächsten 100 Jahre erheblich und schützt mehr als 2300 Immobilien, darunter 169 Gewerbeimmobilien in Shoreham und East Lancing sowie das Straßennetz, die Eisenbahnlinie und den Flughafen Shoreham.

Projektdaten

  • Shoreham-by-Sea
  • Großbritannien
  • 2018
  • Bauherr:
    UK Environment Agency
  • Entwurf:
    Mott MacDonald
  • Bauunternehmen:
    Mackley, Teil von Team Van Oord
  • Fotos:
    Courtesy of Mackley, Teil von Team Van Oord
  • Text:
    ArcelorMittal Sheet Piling