Parktoren und Rijntoren: leichte Tragwerkslösung für eine komplizierte Baustelle

Die beiden Hochhäuser sind Teil eines großen Bebauungsplans am Hauptbahnhof von Arnheim, der ebenso einen Busbahnhof, ein Einkaufszentrum, Wohneinheiten und Parkplätze für Fahrräder und Autos umfasst. Der multifunktional Bahnhof von Arnheim stellt einen wichtigen regionalen Verkehrsknoten dar auf dem täglich 65.000 Menschen verkehren.

Beschreibung

Der Übersichtsplan des Bauvorhabens wurde vom Architekturbüro UNStudio Van Berkel en Bos in den Jahren 2001-2005 konzipiert.

Beschreibung

Die Herausforderung des Projektes der beiden Hochhäuser Parktoren (Turm K1) und Rijntoren (Turm K2) lag darin, eine Lösung auf einem Gebäudeblock mit einer Grundfläche von lediglich 450 m² zu entwickeln. Die Hochhäuser sind in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes errichtet und zwischen Eisenbahnschienen und Busbahnhof "eingeklemmt". Trotz der geringen Grundstücksfläche bieten sie große Büroflächen. „Parktoren“ verfügt über 9500 m² Fläche über eine Höhe von 65 Metern und das Hochhaus „Rjintoren“ bietet 12500 m² Fläche über eine Höhe von 68 m. Solche Flächen wurden mit einem Deckenauskragung von mehr als 7 Metern Tiefe ab der 4. Etage erreicht. 

Das Tragwerk und Stahl von ArcelorMittal

Die großen Gebäudeüberstände, die Krümmungen der Fassade und die Grundstücksgröße brachten die Architekten zu dem Ergebnis, eine traditionelle Tragkonstruktion aus Stahlbeton auszuschließen, umso mehr, als die Baustellenbedingungen schwierig waren, besonders im Hinblick auf die Lagerung und Zugänglichkeit.
Um die Logistik zu optimieren wurde die Hauptkonstruktion mit Fertigteilen errichtet, die mit dem Kran leicht zu befördern sind. Der Kern besteht aus Fertigbeton und das Haupttraggerüst aus H- und l-Stahlträgern. Die Plattendecken Cofradal 77 sind dank des Einbaus von Verbundschalungen von ArcelorMittal als Mischkonstruktion ausgeführt, bei denen der Stahl den Zug und der Beton den Druck aufnimmt.

Die großen Auskragungen sind technisch auf leichte Weise mit Stahl realisierbar, ohne zu stark die Lasten auf die Fundamente zu beeinträchtigen. Die Queraussteifung erfolgt über den Kern und wird an den Außenkanten mit V-Diagonalen verstärkt.
Der Brandschutz der Tragteile wird durch eine Einschalung mit Platten vom Typ Promat gewährleistet.

Die großen Beschränkungen des Bauprojektes, wie Lage und Dimension der Baustelle, sowie deren Zugänglichkeit, haben zur Wahl eines leichten Traggerüstes geführt. Der Einsatz von Stahl hat sich ebenfalls günstig auf die Verringerung der Gewichte ausgewirkt, die auf den Fundamenten des Gebäudes lasten und die Verwendung von Fertigteilen hat eine einfache und schnelle Montage auf der Baustelle möglich gemacht.-

Für das Tragwerk wurden folgende Stahllösungen von ArcelorMittal eingesetzt: Cofradal 77 Verbunddecken, I- und H-Träger.

Projektinformationen:

  • Arnhem
  • Niederlande
  • Architekt:
    UNStudio, Amsterdam
    Beratung: Ben van Berkel,
    Gerard Loozekoot, Tobias Wallisser
  • 2005
  • Bauherren:
    Eurocommerce Robex groep b.v., Deventer
  • Ingenieurbüro:
    Arup, Amsterdam
  • Bauunternehmen:
    Stahlbau: ZNS
    Tragwerk: Van der Vorm Engineering, Maarssen
    Baufirma: Van Grunsven, Nijmegen
    Technische Installationen : Cauberg-Huygen, Zwolle
    Fassade: Sorba, Winterswijk
    Landschaftsarchitektur: nvt
  • Fotograf:
    ©Christian Richters