Tour D2: optimiertes Stahltragwerk mit innovativen Lösungen von ArcelorMittal

Der Tour D2 gestaltet die Silhouette des Pariser Businessviertels neu und mit ihm hält Stahl Einzug in eine Welt aus Beton. Es ist das erste Gebäude in La Defense mit einem externen Stahltragwerk und zeichnet sich durch seine charakteristische Form und Diamantfassade aus. ArcelorMittal lieferte Stahl für das Tragwerk und die Verbunddecken für dieses elegante und effiziente neue Hochhaus.

Beschreibung

Mit 171 m Höhe und 37 Stockwerken ist der Tour D2 das neueste Hochhaus von Paris und bietet mehr als 54.000 m2 Bürofläche. Dieses emblematische Gebäude, entworfen von dem französischen Architekten  Anthony Béchu in Zusammenarbeit mit dem Amerikaner Tom Sheehan, ist Teil eines umfangreichen Stadterneuerungsprojekts und wurde auf dem früheren Standort des Veritas Gebäudes erbaut, das 2011 abgerissen wurde.

Die charakteristische ovale Form des D2 und sein individuelles Fassadendesign, das vom schräg verlaufenden, externen Stahltragwerk definiert wird, erinnert an einen Diamanten, der im Sonnenlicht glänzt. Auf dem obersten Stockwerk bietet ein 500m2 großer Dachgarten eine grüne Oase inmitten des Geschäftsviertels. Vom Wind geschützt mit 2 m hohen Fenstern beinhaltet der Garten auch einen kleinen Golfplatz. Das externe Stahltragwerk setzt sich um den Garten herum fort und die Spitze des Hochhauses ist mit einer beeindruckenden, offenen Kuppel aus geschwungenen Stahlprofilen gekrönt.

Stahltragwerk

Aufgrund seines Designs war die Wahl des Materials für den D2 von Anfang an klar: Stahl wurde wegen seiner Flexibilität und seiner Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit ausgewählt. Dank des Stahltragwerks konnte 30% an Material eingespart und ein zügiger Bau garantiert werden. Weiters konnten auch die Geschossflächen optimiert werden, um flexible und moderne Arbeitsplätze zu schaffen. Alle diese Aspekte tragen zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes bei.

Das charakteristische, externe Stahltragwerk, das die Hälfte der horizontalen und vertikalen Lasten trägt, ist durch Lochsteg-Deckenträger mit dem zentralen Stahlbetonkern verbunden. Aufgrund der Verwendung von Verbunddecken und der langen Spannweiten der Lochstegträger konnte die Nutzfläche in den Stockwerken erhöht werden. Sowohl die Tragwerksprofile als auch die Verbunddecken für dieses Projekt wurden von ArcelorMittal geliefert.

Stahl von ArcelorMittal

Das rautenförmige, externe Stahltragwerk besteht aus großen, warmgewalzten Stahlprofilen, hauptsächlich HD 400, in hochfester Güte HISTAR® 460 MPa. Diese Profile mit 12 m Länge wurden vor Ort in "V" Formen montiert, wobei jedes "V" um die 14 Tonnen wiegt. Aufgrund der ovalen Form des Gebäudes variiert der Radius der Krümmung und die Neigungswinkel betragen zwischen 3º und 15º. Jedes "V", geschützt mit einer Brandschutzbeschichtung und verkleidet mit Aluminium, umfasst 3 Stockwerke und ist in die Vorhangfassade integriert, die aus Glaselementen mit verschiedenen Größen und Formen besteht.

ArcelorMittal Commercial Sections lieferte 4.000 Tonnen Stahl für das Tragwerk, 3.000t Tonnen HD Profile in HISTAR® 460 für das externe Tragwerk und 1.200 Tonnen ACB®-Lochstegträger für die Deckenkonstruktion. Durch ihr günstiges Verhältnis von Eigengewicht und Tragfähigkeit erlauben diese Lochstegträger, gefertigt aus IPE 450 und HEA 450 Profile, größere Spannweiten bei geringerem Gewicht als konventionelle Stahlträger und gewährleisten offene, stützenfreie Räume. Außerdem ermöglichen die Öffnungen in den Trägern die Integration von haustechnischen Leitungen wodurch zusätzliche, nutzbare Geschosshöhe gewonnen werden kann.

Die ACB®-Lochsteg-Deckenträger verbinden das externe Tragwerk mit dem Stahlbetonkern und dienen als Auflage für die Verbunddeckenprofile Cofraplus 60. Dieses Deckensystem von ArcelorMittal Construction wurde ebenfalls aufgrund seines geringen Gewichts und seiner hohen Tragfähigkeit ausgewählt. Es vereint die Leistung eines verzinkten Profilblechs mit der des bewehrten Betons. Außerdem ist Cofraplus 60 einfach zu montieren, ein wichtiger Vorteil in der stark verbauten Umgebung von La Defense. Insgesamt wurden in dem Projekt 50.000 m2 Cofraplus 60-Profile verbaut. Die gesamte Deckenkonstruktion ist mit einem feuerfesten Spritzputz versehen.

Der Bau konnte mit einer konstanten Geschwindigkeit von 3 Geschossen in 3 Wochen innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens durchgeführt werden. Die Gewichtsreduktion und Materialeinsparungen von 30% konnten dank des massiven Einsatzes von Stahl und insbesondere hochfester Stahlgüten erzielt werden.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit spielt auch in der Nutzungsphase des Hochhauses eine wichtige Rolle. Alle technischen Installationen entsprechen den höchsten Energieeffizienzkriterien und der D2 erhielt die französische Nachhaltigkeitszertifizierung Haute Qualité Environnementale (HQE®) in der höchstmöglichen Kategorie.

Neben Büroflächen beherbergt der Tour D2 auch ein Fitness-Center, ein Panorama-Restaurant, eine Cafeteria und Versammlungsräume, mit dem Ziel eine angenehme, hochqualitative Arbeitsumgebung zu schaffen.

Projektinformationen:

  • Paris
  • Frankreich
  • Architekt:
    Anthony Béchu & Tom Sheehan
  • 2011 - 2014
  • Bauherr:
    Bouygues Immobilier & Sogeprom
  • Ingenieurbüro:
    DVVD (Tragwerk & Fassade)
  • Bauunternehmen:
    GTM (Generalbauunternehmen), Bateg, Dumez und Iemants (Stahlbau)
  • Fotos:
    ©Construir Acier