Leichte Stahllösungen für die Sporthalle der Universität Marne-la-Vallée mit ACB®-Trägern

Die neue Sporthalle der Universität von Marne-la-Vallée entstand im Rahmen des von der Universität Marne-la-Vallée initiierten Raumordnungsprogramms und  zeichnet sich durch seine innovative Stahlkonstruktion aus: gewölbte ACB® Lochstegträger tragen das Dach, für die Verbunddecken wurde Cofraplus von ArcelorMittal eingesetzt.

Beschreibung

Das Projekt

Aufgrund der Lage in einem städtischen Umfeld aus großvolumigen Bauten sah der Architekt eine einheitliche und teilweise transparente Fassade vor, die alle Gebäude umfassen sollte.

Von den Parkplätzen aus verläuft der Zugangsweg zur Sporthalle über eine die Erdachse verlängernde Fußgängerbrücke. Zwischen dem an der Westseite bei der Fußgängerbrücke gelegenen Eingang und der Rue Galilée an der Ostseite des Grundstücks besteht ein Höhenunterschied von drei Metern.

Eine lang gestreckte Galerie bildet die Südfassade des Gebäudes. Diese Galerie ist sehr hoch und wird von Rohrpfählen aus weißem Stahl unterbrochen, wodurch die geschwungene Form der Fassade hervorgehoben wird. Die Eingangshalle und einige Büroräume befinden sich in diesem Bereich. In der unteren Ebene verbindet ein breiter Lichtgang die Hallen und trennt das Gebäude von dem auf die Südfassade hinausgehenden Funktions- und Verwaltungsbereich. Hierzu gehören unter anderem die Umkleideräume und Duschen, Lagerräume und Büros.

Das Gebäude hat eine Gesamtfläche von 1.996 m² und besteht hauptsächlich aus zwei großen Hallen: die 840 m² große Mehrzweckhalle und die 450 m² große Gymnastikhalle. Den Mittelpunkt der oberen Ebene bildet der 125 m² große Tanzsaal.

Die Tragwerkslösung: geringes Gewicht und große Spannweiten

Das Tragwerk besteht aus weiß beschichteten Stahlprofilen in Form von Rohrpfählen und I-Vollsteg- bzw. Lochstegträgern.
An der Südfassade wurden in einem Abstand von 2,50 m Rundstützen mit einem Durchmesser von 139,7 mm verbaut. Zwischen den Stützen wird die Last von der Sekundärtragkonstruktion - der Verkleidung - aufgenommen. Das Konstruktionsraster der Hallen beträgt 5 Meter (Ost/West).

Die gewölbten ACB®-Lochstegträger von ArcelorMittal haben eine Spannweite von 24,50 m und eine Höhe von 730 mm. Diese sehr leichten Primärträger (unter 100 kg/m) werden in einem Stück als vorgefertigtes und entsprechend der 3-prozentigen Neigung des Dachs bereits als gewölbtes Bauteil angeliefert.

In einem Abstand von 2,50 m angebrachte, 6 m lange und ebenfalls gelochte Dachpfetten bilden den Unterbau für die Trapezbleche vom Typ Toitesco von ArcelorMittal Construction. Die Gesamtkonstruktion ist durch auf einem Raster angeordnete Diagonalstreben in jede Richtung windverstrebt.

Das Licht dringt über einen Fensterstreifen am oberen Teil der Nordfassade in die Hallen und kann durch die ACB®-Träger diffundieren. Im unteren Teil wurden an verschiedenen Stellen Türen und runde Fenster eingelassen.  Die Innenwände sind mit horizontal angebrachten, schwarz und weiß gestrichenen Holzlamellen verkleidet.  Die Außenwände wurden mit vertikal befestigten, naturfarbenen Holzleisten verkleidet.

Die Verbunddecken der Stockwerke bestehen aus Cofraplus-Stahlprofiltafeln von Arval und darauf aufgetragenem Beton.  

Diese Sporthalle konnte dank der durch den Stahl möglichen Trockenmontageverfahren innerhalb sehr kurzer Zeit fertig gestellt werden. Die leichte Konstruktion war hinsichtlich der geringen Tragfähigkeit des Bodens ein zusätzlicher Vorteil.

Projektinformationen:

  • Marne-la-Vallée
  • Frankreich
  • Architekt:
    Architekt Jean-Paul Bonnemaison
  • 04-2008
  • Bauherren:
    Universität Marne-la-Vallée, UMLV
  • Ingenieurbüro:
    BET PROJEX Koordination
    BA
  • Bauunternehmen:
    GAGNE: Metallgerüst
    FRANKI: Fundament
    BOYER
    LAGRANGE
    CRUARD
    CBC
  • Fotograf:
    ©Jerome Fleurier