Das INDI-Gebäude von ArcelorMittal verbindet innovative Stahllösungen mit intelligenter Bauweise

Das Gebäude INDI (Industrial Digitalisation) in Gent wurde für 220 Mitarbeiter der Digitalisierungsteams von ArcelorMittal gebaut und setzt hohe Standards im Bürobau. Mit seinen offenen Räumen, der geringen Gesamthöhe und der hohen Energieeffizienz ist das Gebäude ein Aushängeschild für die Stahllösungen von ArcelorMittal. Eine der auffälligsten darunter ist Granite® HDXtreme, der organisch beschichtete Stahl, aus dem die Kassetten gefertigt sind, die die Außenfassaden des Gebäudes verkleiden. Dieser vorlackierte Stahl bietet dank seines dreischichtigen Beschichtungssystems die beste Korrosionsbeständigkeit seiner Klasse. Da sich das INDI-Gebäude auf dem Areal von ArcelorMittal Gent in der Nähe der industriellen Umgebung des Stahlwerks und des Meeres befindet, war Granite® HDXtreme eine intelligente Wahl.

Beschreibung

Nachhaltige Baulösungen für die gebaute Umwelt

Das INDI-Gebäude liegt weniger als zwei Kilometer vom Gent-Terneuzen-Kanal entfernt, einer wichtigen Binnenwasserstraße, die ArcelorMittal Gent mit dem Meer verbindet. Der Standort befindet sich auch in einer höchst industriellen Umgebung, die das ArcelorMittal-Werk und andere Unternehmen umfasst. Granite® HDXtreme ermöglicht es ArcelorMittal Europe – Flat Products, an diesen Standorten eine 20-jährige Garantie auszustellen.

Seine robuste, gekörnte Polyurethanbeschichtung schützt Granite® HDXtreme vor Kratzern beim Umformen und Transport. Granite® HDXtreme ist auch sehr nachhaltig und passt somit ideal zum Steligence®-Ansatz von ArcelorMittal zur Schaffung von nachhaltigen gebauten Umgebungen. Das INDI-Gebäude ist das erste Gebäude, welches das Steligence®-Konzept vollständig in einem Bürogebäude umsetzt. Steligence® umfasst auch eine Reihe nachhaltiger Stahlbauprodukte, sowohl Lang - als auch Flachprodukte, von denen viele im INDI-Gebäude verwendet wurden.

Steligence®: eine neue Wahrnehmung der gebauten Umwelt

Das Steligence®-Konzept schlägt vor, dass Gebäude als integrierte, fast „lebende“ Einheiten betrachtet werden müssen, die in die städtische Umgebung eingebettet sind. In diesem Zusammenhang wird eine breitere und transparentere Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und Bauträgern gefordert. Ohne diese Zusammenarbeit wird das Potenzial zur Lösung der scheinbar konkurrierenden Anforderungen von Kreativität, Flexibilität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unweigerlich beeinträchtigt.

In den Steligence®-Ansatz integriert ist eine breite Palette von Stahlprodukten für das Bauwesen, die einzeln einen Mehrwert bieten, aber in ihrer Gesamtheit ein überzeugendes Portfolio mit einer Reihe von definierten Vorteilen darstellen.

Steligence®-Komponenten erleichtern das Tragwerk und senken die Kosten

Eine der Schlüsselkomponenten, die im Steligence®-Konzept identifiziert wurden, sind Angelina®-Träger. „Der Vorteil von Angelina®-Trägern besteht darin, dass sie Stegöffnungen haben, durch die Bauteile und Versorgungseinrichtungen geführt werden können“, sagt Jan Jennes, Projektingenieur von Arcadis, einem multinationalen Ingenieurbüro, das bei der Planung des INDI-Gebäudes als Berater tätig war. „Ihr Einsatz ermöglicht eine Optimierung in der Decke, sodass die Höhe jedes Stockwerks verringert werden kann. Dadurch reduziert sich wiederum die Luftmenge, die erwärmt oder gekühlt werden muss.“

Das Verbunddeckenblech Cofraplus® 60 wurde verwendet, um das Gewicht des Tragwerks zu reduzieren. Die Trapezbleche haben offene Rippen und eine spezielle Prägung, um eine gute mechanische Verbundwirkung zwischen Stahlblech und Beton zu gewährleisten. „Die Cofraplus®-Verbunddecke ist etwa zweieinhalb Mal leichter als Betonplatten und viel schneller zu verlegen“, erklärt Francois Hanus, Leiter von Steligence Engineering. „Die Lösung bietet auch in Bürogebäuden thermischen Komfort und eine hervorragende Akustik.“

Die Verbunddecke soll im Brandfall als Zugmembran dienen. Dadurch können Brandschutzmaßnahmen auf die Träger beschränkt werden, die mit Stützen verbunden sind – ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen. Rund 60 Prozent der Querträger im Tragwerk benötigen keinen Brandschutz, was eine deutliche Kostenersparnis bietet.

Ein Schaufenster der Produkte und Lösungen von ArcelorMittal

Im gesamten Gebäude wurden Stahllösungen von ArcelorMittal verwendet, erklärt Bart De Clercq, Immobilienmanager des ArcelorMittal-Standorts Gent: „Das INDI-Gebäude ist beispielsweise in verschiedenen Schichten verkleidet, um eine hervorragende Isolierung und Luftdichtheit zu gewährleisten. Neben den ästhetischen Kassetten aus Granite® HDXtreme-Stahl verfügt das Gebäude über die neuen Sandwich-Trägerplatten Promisol S Hybrid® von ArcelorMittal, die eine gute Luftdichtigkeit und ein hohes Maß an Isolierung gewährleisten.“

Intelligente Konstruktionswerkzeuge wurden auch eingesetzt, um die Recyclingfähigkeit oder Wiederverwendung zu verbessern. Als Test wurden beispielsweise RFID-Tags (Radio Frequency Identification) in Sandwichpaneelen und Stahlkassetten angebracht. Die Tags enthalten detaillierte Informationen zu jedem einzelnen Bauteil und können mit einem Scanner gelesen werden.

Beispielloser Komfort

Für die Nutzer des Gebäudes setzt das Design neue Maßstäbe in einem ArcelorMittal-Büro. Für nachhaltiges Heizen und Kühlen sorgt ein geothermisches System, das Erdwärme nutzt, um das ganze Jahr über eine konstante Temperatur zu halten.

Die Räume sind offen, flexibel und lichtdurchflutet. An dunklen Tagen sorgt die intelligente LED-Beleuchtung – hergestellt aus ArcelorMittal-Stahl – für eine künstliche Beleuchtung mit maximaler Energieeffizienz. Im Eingangsbereich wird die Decke offengelassen, um die Stahldecke und die Träger zu präsentieren.

Umfangreicher Einsatz von ArcelorMittal-Produkten

Das INDI-Gebäude ist ein lebendiges Schaufenster der Produkte von ArcelorMittal:

  • aus Granite® HDXtreme-beschichtetem Stahl hergestellte Coque MD-Kassetten
  • Promisol S Hybrid® Sandwichpaneele als Trägerplatten für Luftdichtheit und Isolierung
  • Angelina®-Träger: leichte Konstruktionselemente für große Spannweiten, die offene, stützenfreie Räume ermöglichen
  • Cofraplus®-Verbunddecken: Trapezbleche mit offenen Rippen zur Schalung und Bewehrung von Betondecken
  • Wetterfester Stahl Indaten®: als Abgrenzung zwischen Gras- und Kiesflächen im Gelände
  • Magnelis®: Für die Lichtmasten auf dem Gelände des INDI-Gebäudes wurde Stahl mit dieser innovativen Metallbeschichtung verwendet
  • Schlacke aus dem nahegelegenen Werk Gent wurde auf zwei Arten verwendet: verkleinert zu Schotter für die Parkplätze und entkalkt und als Fundament für den Asphaltparkplatz

ArcelorMittal-Stähle wurden auch in Produkten unserer Partner verwendet, darunter:

Projektdaten

  • Gent
  • Belgien
  • 2021
  • Architekt & Planer:
    Arcadis
  • Bauunternehmen: 
    Cordeel NV
  • Stahlbauunternehmen:
    Metaalbouw Dugardein - De Sutter NV
  • Fassadenbau: 
    Habemo Building partner bvba
  • Text:
    ArcelorMittal Europe Communications
    Constructalia
  • Fotos:
    © Jeroen Op de Beeck / ArcelorMittal Gent
    © Jeroen Op de Beeck & Philippe Vandenameele